Eine klimaschonende und zukunftsfähige Stadtentwicklung

Neben der Umsetzung der Entwicklungsziele für die einzelnen Stadtteile aus dem Stadtentwicklungskonzept sehen wir eine große zukünftige Herausforderung darin, unsere Stadt an die zunehmenden Wetterextreme des Klimawandels anzupassen. Daneben gilt es, den großen zusätzlichen Wohnraumbedarf auch in Nettetal möglichst freiraumschonend zu realisieren.

Innenentwicklung vor Außenentwicklung

Wir wollen keine Zersiedelung unserer Landschaft. Freiraumschonende Siedlungsentwicklung heißt für uns Baulückenschließung, Bebauung von Industriebrachen und die Erschließung von Wohnungsreserven im Bestand. Das sollte bei der Neuausweisung von Bau- und Gewerbegebieten berücksichtigt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Schaffung eines kommunalen Brachflächenkatasters, eine Bebauungsverpflichtung mit kommunalem Vor- und Rückkaufsrecht sowie die aktive Ansprache von Eigentümern bei „Potenzialflächen“.

Reduzierung des ungezügelten Flächenverbrauchs

Wir wollen den weiteren Flächenverbrauch in Nettetal durch flächenschonendes Bauen und eine Minimierung der Verkehrsflächen abbremsen. Insbesondere die weitere Inanspruchnahme oft sehr hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen halten wir nicht länger für vertretbar. Hierdurch wird der Druck auf die Landwirtschaft unnötig weiter erhöht.

Entsiegelungswettbewerb

In einer Handvoll Erde finden sich mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. Um das Bewusstsein für die Bedeutung des unversiegelten Bodens zu steigern, schlagen wir einen Entsiegelungswettbewerb nach dem Vorbild der Stadt Korschenbroich vor.

Förderung von Gründächern und Reduzierung der Regenwassergebühr

Gründächer auf Häusern, Garagen, Carports oder Anbauten sind ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas und zur Förderung der Artenvielfalt. Dachbegrünung senkt den Heizenergieverbrauch im Winter und den Bedarf an Klimaanlagen im Sommer. Wir fordern ein Förderprogramm in Nettetal für solche Dächer, das mit einer jährlichen Fördersumme von 10.000€ hinterlegt sein soll. Daneben sollte eine Reduzierung der Regenwassergebühr für solche Dächer in Höhe von 50% eingeführt werden, weil mehr als die Hälfte des anfallenden Niederschlagswassers vor Ort verdunstet.

Modellsiedlung Juiser Feld als Standard für Nettetal

Wir begrüßen die Entwicklung einer innovativen Klimaplus-Siedlung im Juiserfeld in Kaldenkirchen durch unsere Stadtwerke sehr. Wir wollen, dass auf diesen Erfahrungen aufbauend für weitere Bebauungsprojekte in Nettetal entsprechende Standards entwickelt werden.