Gemeinsame Anfrage an die Verwaltung zur Situation am Färsenmaststall im Ritzbruch

Im Umfeld des Färsenmaststalls Siemes in Breyell-Ritzbruch regt sich zunehmender Ärger aus der Bevölkerung. Hintergrund sind Beobachtungen, dass die Anlage ganz offensichtlich entgegen der Baugenehmigung vom 10.01.2017 nicht als Färsenmaststall für bis zu 150 Jungrinder genutzt wird, sondern vielmehr genehmigungswidrig als Viehsammel- und Viehumladestation.

Auf Einladung von Anwohnern konnten sich Vertreter der Parteien von SPD, FDP und Grünen selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen. Wie von Seiten der Anwohnerschaft der Verwaltung in mehreren Mails und Telefonaten bereits mitgeteilt, gibt es einen regen Verkehr an Viehtransportern unterschiedlicher Größe und Herkunft bis hin zu Großtransportern der niederländischen Pali-Group mit drei Ladeebenen, die den angeblichen Färsenmaststall, insbesondere Montagabends, teilweise im Abstand von wenigen Minuten anfahren.

Diese Beobachtungen passen nicht zu der Genehmigung der Anlage als Färsenmaststall. Vielmehr drängt sich in vielfacher Hinsicht der Verdacht auf, dass hier eine genehmigungswidrige Nutzung stattfindet. Schon im Zusammenhang mit dem Baugenehmigungsverfahren hatte es von Seiten der Anwohner und auch der Politik starke Zweifel an der Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens gegeben. Die offensichtliche tatsächliche Nutzung der Anlage als Vielsammel- und Viehumladestelle hat die Befürchtungen mehr als bestätigt.

In der Stadtteilversammlung „NetteRunde“ am 04.06.2019 hat Bürgermeister Christian Wagner auf entsprechende kritische Nachfragen aus der Anwohnerschaft geantwortet, dass an dieser Stelle keine Genehmigung für eine Viehsammel- und Viehumladestelle vorliegt und eine der Genehmigung ausschließlich als Färsenmaststall entgegenstehende Nutzung untersagt würde. Nach diesen vollmundig geäußerten Ansagen wird von der Anwohnerschaft und auch von den drei Parteien erwartet, den Hinweisen aus der Bevölkerung mit Konsequenz nachzugehen. Das aber ist bisher nicht erkennbar.