Die Mobilität der Zukunft

Durch die Coronakrise war und ist unsere Mobilität stark eingeschränkt. Kaum noch Flugverkehr, weniger Autos auf den Straßen, kaum benutzte Züge und Busse. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Nach der Krise muss es darum gehen, den Verkehr insgesamt in eine neue Richtung zu lenken: Weniger auf das Auto ausgerichtet, klimaneutral, mit weniger Lärmbelastung, mit mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer – mehr an unserer Gesundheit und Lebensqualität orientiert. 

Ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept

Wir fordern, dass das politisch einstimmig beschlossene Mobilitätskonzept nun ausgeschrieben, mit einer breiten Beteiligung der Bevölkerung aufgestellt und dann auch zügig umgesetzt wird. Das Konzept bietet die große Chance, die Verkehrswende und den Klimaschutz im Verkehrsbereich entscheidend voran zu bringen. Insbesondere muss es darum gehen, das Fahrradfahren in Nettetal als Alternative zum Auto weiter zu stärken. Hierzu liegen bereits zahlreiche Anregungen aus dem Kreisfahrradkonzept und der Bürgerschaft vor, die längst hätten angegangen werden können. Außerdem halten wir die Ausweitung von Tempo-30-Zonen innerorts für eine sinnvolles Instrument, um schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen und den Verkehrsraum gleichberechtigt aufzuteilen.

Dem Radverkehr mehr Gewicht geben

Wir setzen uns dafür ein, dass über das Mobilitätskonzept eine Offensive für das Fahrrad in Nettetal eingeläutet wird, nachdem jahrzehntelang der Autoverkehr im Vordergrund stand. Für den Bahnradweg wollen wir Vorfahrt gegenüber den kreuzenden Wirtschaftswegen, für die Ortslagen fahrradfreundliche Lösungen zur Verbindung der bisher an den Ortsgrenzen endenden Radwege. Durch Bettelampeln darf der Fahrradverkehr nicht weiter ausgebremst werden. Auch die Fahrradabstellmöglichkeiten in den Orten, an den großen Einkaufszentren oder am Rathaus müssen verbessert werden. Die angekündigte Aufstellung von Fahrradboxen über das VVR-Programm „Mein RadSchloss“ wird von uns sehr begrüßt.

Mobilitätsstationen für den Umstieg zwischen den Verkehrsträgern

Wir wollen, dass die vorhandenen Bahnhaltepunkte in Breyell und Kaldenkirchen sowie die zentralen Bushaltepunkte in Lobberich am Doerkesplatz, in Kaldenkirchen am Markt, in Breyell am Lambertimarkt und in Schaag am Hubertusplatz zu Mobilitätsstationen umgebaut werden. Ziel ist dabei ein barrierearmer Umstieg zwischen den einzelnen Verkehrsträgern sowie sichere Abstellmöglichkeiten und gute Erreichbarkeit. Als Ergänzung des Angebotes treten wir für eine Konkretisierung von Carsharing- und Bürgerbusangeboten ein.

Ausbau der Bus- und Bahnangebote

Um den Verzicht auf das eigene Auto gerade auch bei uns im ländlichen Raum attraktiver zu machen, muss das Angebot des ÖPNV weiter verbessert werden. Neben einer Ausweitung des Busangebotes sollte es im Bahnverkehr mindestens einen Halbstundentakt mit direkter Anbindung nach Düsseldorf (S28, RE 13) und Köln (RE8) bzw. nach Eindhoven (RE13) und Arnheim geben. Der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Dülken und Kaldenkirchen mit entsprechendem Lärmschutz bleibt ein Thema von höchster Priorität.

Alternativen zu fossilen Autoantrieben fördern

Einem klimaschonenden Verkehr muss in Zukunft bei allen Entscheidungen Vorrang eingeräumt werden. Für den Autoverkehr in Nettetal heißt das auch, Alternativen zu den fossilen Autoantrieben zu stärken. Das Netz an öffentlichen E-Ladestationen muss weiter ausgebaut werden. Dazu gehören auch die beiden Bahnhaltepunkte. Der Fuhrpark der Stadt und der kommunalen Töchter muss schrittweise auf E-Mobilität oder andere emissionsfreie Antriebe umgestellt werden, nachdem erste positive Erfahrungen bereits mit zwei E-Transportern gemacht wurden, die auf unseren Antrag hin angeschafft worden sind.